Freitag, 27. Februar 2009

Belgische Wochen

Mit dem Omloop Het Nieuwsblad wird die belgische Klassiker Saison eröffnet. Kurvige, enge Strassen durch die belgische Pampas, vorbei an den gelben flämischen Fahnen die sich im Wind bäumen, dem eisigen Wind trotzen. Es ist ein spezieller Fahrertyp der hier gefragt ist. Nicht der Bergfloh oder der Ästhet, hier ist die rohe Kraft und das Durchhaltevermögen gefragt. Wer sich nicht schmutzig machen will, wird auf den Kopfsteinpflastern nichts gewinnen. Zwei Fahrer wollen es heuer besonders beweisen. Local Hero Tom Boonen hat nach seiner Koksaffäre einiges gut zu machen, Filippo Pozzato will sich bei seinem neuen Team Katusha nach einer sieglosen Saison 08 wieder ins Rampenlicht bringen. Dazu kommen natürlich noch die üblichen Verdächtigen, Leif Hoste, Fabian Cancellara, Weltmeister Ballan oder Sylvain Chavanel, um nur einige zu nennen. Brot und Spiele, Pommes und Bier fürs Volk, harte Tage fürs Peloton.

Sonntag, 22. Februar 2009

Warum der Thor so schnell ist


Tja, diese Frage stellte sich mir nur so lange als ich dieses Foto nicht kannte..... Die Beine von Donnergott Thor Hushovd sind eine Macht!

Wesentlich schmäler aber nicht weniger erfolgreich die Beine von Rinaldo Nocentini. Der Italiener, vor wenigen Jahren noch auf dem Abstellgleis und beim B-Team Aqua e Sapone unter Vertrag gewinnt die vorletzte Etappe aus einer Ausreissergruppe heraus.

Astana Duell

Im Fernduell um die Leaderrolle bei Astana hat Contador auf 1:0 gegen Armstrong gestellt. Nachdem Armstrong beim Zeitfahren in der Tour of California mit grossem Respektabstand zum siegreichen Teamkollegen Leipheimer lediglich 14. wurde konnte Contador das Zeitfahren bei der Algarve Rundfahrt und somit auch die Gesamtwertung für sich entscheiden. Sagt natürlich im Feber noch nicht viel aus, ein moralischer Sieg ist es allemal.

Freitag, 20. Februar 2009

Rad weg

Lance Armstrongs Rad war vor einigen Tagen verschwunden. Zum Glück gibt es in Californien noch good old Arnie. Der Gouvernator rief kurzum zur Aktion 1 Million Augen suchen Lance Armstrongs Rad. Mit Erfolg, das 10.000 $ Vehikel konnte wieder gefunden werden.

Immer noch simply the best in der Kategorie Rad weg ist allerdings Mario Cipollini. In der italienischen Sendung "Scherzi a parte" wurde der Weltmeister einst zum Opfer der versteckten Kamera. Im Video zu sehen, für die nicht Italienischkompatiblen: Cipollini auf einer Trainingsfahrt, als plötzlich sein Trainer ihm mitteilt dass Zigeuner bei ihm zu Hause eingebrochen sind und mit einem Wohnmobil zwei seiner Räder gestohlen haben. "Zufällig" wird Cipollini in diesem Moment von einem Wohnmobil mit seinen Rädern hinten drauf überholt. Reaktion wirklich sehenswert!

Ansonsten nicht viel neues: Cavendish schlägt Tom Boonen bereits zum zweiten Mal im Sprint in Californien. Spannend wirds im entscheidenden Zeitfahren. Die ersten 4, angeführt von Levi Leipheimer und Ex Zeitfahrweltmeister Michael Rogers sind nur durch 30 Sekunden getrennt. Spannend.
In Portutal bei der Volta ao Algarve schlägt Koldo Fernandez zum zweiten Mal zu. Bemerkenswert, lässt der Euskadi Fahrer doch Sprinter wie Ciolek, Häussler und McEwen hinter sich.


Montag, 16. Februar 2009

Comeback für Fortgeschrittene

Dass die Tour of California ein erstes, wahres Aufeinandertreffen der grossen Jungs sein wird, war klar. Dass die grossen Jungs so früh die Hosen runter lassen überrascht doch ein wenig. Auf der ersten Etappe dominieren bereits die Rückkehrer. Rückkehrer Nummer 1 nach Operacion Puerto, Mancebo gewinnt in Regen und Kälte nach spektakulärer Solofahrt. In der ersten Verfolgergruppe bereits Sevilla, ebenfalls vom Rock Racing Auffangbecken sowie Armstrong und Basso. Toller Auftritt auch von Vincenzo Nibali, der im Finish gemeinsam mit Jürgen van de Walle, das Loch zum Sieger zufuhr. Die Top 10 des Gesamtklassements sind nun von vorne bis hinten voll mit Favoriten, wenn die Saison so weitergeht wird das Jahr eine einzige, grosse Werbung für den Radsport.

Sonntag, 15. Februar 2009

Benna mal 2

Keine Überraschungen am Samstag. Fabian Cancellara gewinnt den Prolog in Californien, Daniele Bennati den Sprint beim Giro di Grossetto. Zweiter hinter dem schon zweifachen Saisonsieger wird in Italien Denis Galimzyanov, vom Team Katusha. Die US Boys Leipheimer und Zabriskie werden 2. und 3., Armstrong 10.. Fantastisch Tom Boonen am 7. Platz, der Belgier scheint für Mailand San Remo und seine Klassiker toll in Form zu sein.

Freitag, 13. Februar 2009

Californication

Das Hick Hack im Vorfeld der Tour of California erinnert momentan mehr an Wrestling als an Radsport. Armstrong lieferte sich bei der Pressekonferenz ein denkwürdiges Interview mit Paul Kimmage, einem topmotivierten Reporter der vor einigen Jahren nach einer mageren Karriere als B-Profi ein Buch über Dopingpraktiken veröffentlicht hatte. Der ultimative Sager war vielleicht hinsichtlich Armstrongs aufopfernden Kampf gegen den Krebs: "Wir haben das Geschwür in den letzten 4 Jahren bremsen können, nun ist der Krebs wieder in den Radsport zurückgekehrt." Mutig, mutig und nicht ohne!

Donnerstag, 12. Februar 2009

Von Dopingtests und Dopingtestern

Lange war die Rede davon, nun wurden anscheinend Beweise gefunden. Ein paar der Blutbeutel die bei Dottore Fuentes beschlagnahmt wurden stammen laut DNA Analyse von Alejandro Valverde. Der edle Saft wurde mit einer Probe, die während der Tour 2008 genommen wurde verglichen und stimmt überein. Valverde und Team bestreiten bis auf weiteres alles.
Zur selben Zeit veröffentlicht Lance Armstrong seine Blutwerte im Internet. Hämatokritwert: 45,8. Naja, noch geht es ja um nichts, mit der Spannung werden wohl auch die Werte steigen. Zur Sicherheit hat sich Armstrong vorerst mal vom Beauftragten seines Anti Doping Testprogramms, Don Catlin, getrennt und stattdessen Dr Rasmus Damsgaard angeheuert, bekannt aus Team CSC / Bjarne Riis Anti Doping Programmen. Begründet wurde der Schritt im O-Ton wie folgt: "Wir haben größten Respekt für Don und alles, was er im Kampf gegen Doping im Sport tut, aber wir sahen uns mit einer Menge Probleme administrativer, koordinativer und finanzieller Art konfrontiert." Der neue Mann im Kampf gegen Doping an Armstrongs Seite ist Angestellter des eigenen Astana Teams, höchst unabhängig also ;-)
Sportliches: scheint Home Boy Antonio Colom den Katusha Lauf auf Mallorca zu veredeln. Nach seinem Sieg auf der Königsetappe der Mallorca Rundfahrt scheint seinem 2. Gesamtsieg nichts mehr im Wege zu stehen.
Ansonsten steht ab Samstag die Tour of California mit einem ungeheuer prominent besetzten Teilnehmerfeld am Programm. Armstrong, Leipheimer, Basso, Rogers, Kirchen, Sastre, Hushovd, Boonen, Freire, Voigt, O Grady, Cancellara und die Gebrüder Schlecksind nur einige der grossen Namen. Pikant: Floyd Landis und Tyler Hamilton geben ihr Comeback in 2 kleineren US Teams.

Dienstag, 10. Februar 2009

Aussie Outing und Aussie Break

Nach der Verdoppelung des Siegeskonto von Katusha durch Aussie Robbie McEwen schlug Daniele Bennati auf der 3. Etappe im Sprint zurück. Etwas untypisch für einen Sprinter, dafür aber umso souveräner sprintete er dem Feld davon und konnte schon einige Meter vor dem Ziel jubeln.
Jetzt ist es passiert: der erste Contender auf den Giro Sieg aus dem hochwertigen Favoritenfeld hat sich als Deserteur geoutet bevor das Rennen begonnen hat. Cadel Evans wird nicht an der rosa Schleife teilnehmen um nicht seine Tour Form zu gefährden. Mal schauen wer als nächster die Flucht ergreift, denn anders als normal genügt es heuer nicht mit 80 % am Start zu stehen und sich Etappe für Etappe in Form zu rollen, da die ersten Etappen bereits durch die Alpen führen muss man schon zu 100% fit am Start stehen um ernsthafte Siegesambitionen haben zu können.

Montag, 9. Februar 2009

Raketenbasis auf Mallorca

Dass das Katusha Team 2009 das Peloton durcheinanderwirbeln wird war klar. Die Art und Weise allerdings wie sie die erste Etappe auf Mallorca für sich entschieden haben ist mehr als beeindruckend. Steegmans hätte den Sprint für McEwen anfahren sollen, am Ende war es so dass der Australier am Belgier nicht mal mehr vorbeikam. Platz 1 und 2 für die Sprintraketen, und das obwohl mit Rojas und Brown echte Kaliber mitgefightet hatten. Vor der Linie konnten sich die beiden Sieger sogar noch locker zuwinken.

Donnerstag, 5. Februar 2009

Todesfall bei der Qatar Rundfahrt

Der Sport wird in der Wüste wohl in den nächsten Tagen im Hintergrund stehen. Der 22 jährige Frederiek Nolf ist in der Nacht von gestern auf heute unter noch ungeklärten Umständen gestorben, die bisherigen Untersuchungen ergaben einen Herzinfarkt. Der sportliche Leiter des Team Topsport Vlaanderen-Mercator, Jean-Pierre Heynderick, fand den Fahrer heute morgen tot in dessen Hotelzimmer auf. Das Team verzichtet auf einen Start an der heutigen Etappe die neutral verlaufen wird.

Mittwoch, 4. Februar 2009

Die grossen zwei schlagen zurück

Nach dem erfolgreichen Ausreisser von Roger Hammond haben die beiden Topfavoriten zurückgeschlagen: Tom Boonen entschied die dritte Etappe für sich, Mark Cavendish siegt auf der 4. Etappe. Boonen holt sich mit seinem Sieg auch die Führung im Gesamtklassement retour. Und wahrscheinlich noch wichtiger für Tommeke: die belgische Justiz verzichtet auf ein juristisches Nachspiel in der Koksaffäre. Auffallend stark im Sprint: Pippo Pozzato, der sich den 4. Platz sichert. Ein Vorgeschmack auf Mailand - San Remo?

Montag, 2. Februar 2009

Der lachende Dritte

Nach dem Sieg von Team Garmin im Mannschaftszeitfahren stiehlt Roger Hammond auf der 2. Etappe den grossen Favoriten den Sieg. Kurz vor dem Ziel macht sich der Brite auf den Weg und rettet ein Sekündchen vor der Sprintrakete von Katusha Danilo Napolitano über die Linie. Wer weiss, wäre der Kugelblitz in russischen Diensten etwas schmaler und windschlüpfriger, vielleicht hätte es gereicht?

Sonntag, 1. Februar 2009

Bühne frei für die Sprintraketen

Vor wenigen Jahren noch war die Tour de Qatar für die Profis nicht mehr als eine Abfolge von Trainingsfahrten mit Gelegenheit zum Gewinn von unfassbar hohen Siegprämien. Mittlerweile hat sich die Rundfahrt durch die arabische Wüste mit ihrem tellerflachen Profil zu einem ersten Abtasten der Sprinter entwickelt. Tom Boonen (Quick Step), Mark Cavendish (Columbia-High Road), Francesco Chicchi (Liquigas), Angelo Furlan (Lampre-NGC), Robert Förster (Milram), Danilo Napolitano (Katusha) und Magnus Backstedt (Garmin-Slipstream) werden zum ersten Mal 2009 die Klingen kreuzen. Nicht mit dabei die australischen Profis die bereits in Down Under debüttierten. Besonders spannend das Duell zwischen Boonen und Cavendish. Ob der Belgier von Marco Velo als neuem Anfahrer profitieren kann? Sicher ist: die Siegesprämien sind noch immer das einzige das höher ist als die Wolkenkratzer des Emirats.