Samstag, 26. September 2009

Harter Kurs?

Jahr für Jahr wird der Kurs der Weltmeisterschaften von Experten im Vorfeld für hart befunden. Jahr für Jahr fällt die Entscheidung in der letzten Runde aus einer grossen Gruppe heraus. Verona 04 war so, Salzburg 06 war so, Stuttgart 07 war so und Varese 08 ebenfalls. Die Ausnahme bildete Madrid 05, hier war ein Sprint prophezeit worden.

Mendrisio proklamierte einmal mehr "den härtesten Kurs der letzten Jahre" designt zu haben. Das Rennen der U23 zeigte das Gegenteil auf. Bis zur letzten Runde konnten 50 Fahrer dem Tempo folgen. Ist das Niveau auf der Weltspitze in die Breite gewachsen oder sind es die Fahrer die immer engeren taktischen Korsetts unterworfen sind und bis zur letzten Sekunde pokern? Interessante Frage die auch morgen ihrer Antwort harren wird. Ich hoffe zwar auf ein spannendes Rennen mit Ausscheidungscharakter, allein mir fehlt der Glaube....

Mein Tipp: Valverde und Cunego und mit den beiden die kompletten Teams der beiden Topnationen belauern sich gegenseitig bis zur letzten Runde. Roger Hammond reisst aus und holt den Weltmeistertitel nach Grossbritannien. DAS nenne ich Risiko ;-)

Alle im Einsatz

Volles Programm für unsere Jungs an diesem Wochenende.

Die Downhillfraktion ist natürlich auf der Nordkette zu Gange wo sich morgen ein spannendes Finale anbahnt.

Christoph war heute beim Rennen nach Stiglreith am Weg. Platz 17 in der Elite ist kein Weltuntergang und für den Herbst noch erträglich.

Donnerstag, 24. September 2009

Cancellara - Who else?

Grosse Überraschung war der Sieg von Fabian Cancellara beim Zeitfahren in Mendrisio keiner. Eine Überraschung wäre es lediglich gewesen wenn der Schweizer Lokalmatador nicht ganz oben am Podest gefinisht hätte. Aber davon war er weit entfernt. Selten bis nie sieht man es bei einer Zeitfahr WM dass der Sieger bereits bei der 200 m Marke zu jubeln beginnt. Bei dem Vorsprung hätte er sich aber sogar noch ein "Stängli" Bier vor dem Überqueren der Ziellinie leisten können.

Zweiter Platz für Gustav Larsson, der sich nach den olympischen Spielen in Peking einmal mehr als absoluter Top Zeitfahrer erwies. Platz drei für den Deutschen Tony Martin, schöne Talentprobe. Der Weltmeister des Vorjahres Bert Grabsch konnte seinen massigen Körper gerade mal so noch unter die Top 10 wuchten.

Tolle Idee übrigens des Veranstalters die Fahrer nicht in die Pampa zu jagen sondern auf einem kürzeren Kurs drei Mal beim Publikum vorbeizuschicken.

Heute ist Ruhetag in Mendrisio, bevor morgen die Damen und die U23 Fahrer ihre Weltmeister ermitteln. Gespannt darf man vor allem auf das U23 Rennen sein, gibt es doch normalerweise wichtige Hinweise über die Beschaffenheit und Schwierigkeit des Kurses.

Montag, 14. September 2009

Spektakel....

....waren sie alle 3 nicht, die Bergetappen. Wo sind die guten, alten Zeiten hin als es noch Verzweiflungsattacken am vorletzten Berg a la Virenque, Pantani gab? Oder zumindest am letzten Berg von oben bis unten Vollgas gegeben wurde. Und da sag noch einer das fehlende Doping ändert nichts am Radsport - Tz - legalize it ;-)

Spass beiseite: die Etappen waren zwar wirklich ein wenig langweilig, ein Highlight gab es für mich aber zu sehen: die taktisch kluge Fahrweise gepaart mit dem Willen eher tot vom Rad zu fallen als aufzugeben von Alejandro Valverde hat mich schwer beeindruckt. Ich drücke dem Spanier nun die Daumen dass er seine erste grosse Rundfahrt am Samstag beim Zeitfahren fixieren kann. OK, ausser mein Wetttip Sammy Sanchez kann das Ruder noch rumreissen.....

Mittwoch, 9. September 2009

Farrari

Tyler Farrar gilt als einer der besten Sprinter im Peloton. Und als einer der gerne als Zweiter über die Ziellinie fährt. Bis gestern musste der Amerikaner auf seinen ersten Sieg in einer grossen Rundfahrt warten, jetzt hat´s geklappt. Seinen Gesichtsausdruck beim Einlauf könnte man zwischen überrascht und erleichtert ansiedeln.

Noch immer nicht 100% in Form ist Oscar Freire. Ist der von Verletzungen geplagte Altmeister mittlerweile wirklich alt? Ich denke dass er bei der WM wieder einer der Favoriten sein wird. Schwerer Kurs, dann aber doch nicht so schwer dass sich der mittlerweile zum Classics Jäger mutierte Sprinter nicht doch in der ersten Gruppe aufhalten könnte. Ende 2010 will der sympathische Spanier dann Schluss machen mit Radsport. Ein 4. Weltmeistertitel würde ihn vom Legenden- in den Unsterblichkeitsstatus katapultieren.

Heute steht bei der Vuelta der 2. Ruhetag am Programm. Zwischen Freitag und Sonntag sollte auf 3 spannenden Bergankünften die Vorentscheidung fallen. Die ersten 6 im Klassement sind nur von einer Minute getrennt. Spannung garantiert!

Dienstag, 8. September 2009

Vorn Kopf gestossen....

... fühlte sich gestern Cadel Evans. Erstens weil David de la Fuente seinem Landsmann im Finish der Etappe gestern noch den Vortritt gelassen hat und ihm somit zusätzliche Bonussekunden ermöglichte was zum hauchdünnen Führungswechsel im Gesamtklassement führte. Zweitens weil Alejandro Valverde trotz aller Dopingverdächtigungen überhaupt starten darf. Und drittens weil er sich von Robert Gesink in seinem Sprint behindert fühlte. Dass er den Niederländer dafür aber vor den Kopf stößt, nämlich in der Tat per Kopfnuss und nicht im übertragenen Sinn, passt so gar nicht zu Cadel Evans, dem Saubermann im Peloton. Macht ihn aber irgendwie sympathischer.

Sonntag, 6. September 2009

DC pronto per Mendrisio

Was war das heute für eine Erleichterung im Gesicht von Damiano Cunego. Der bislang so glücklose Italiener in dieser Saison hat mit seiner Attacke die Kapitänsschleife für die nahende WM wahrscheinlich so gut wie gelöst.

Die Bergankunft an und für sich war eher leicht. Zwar war der Berg lang, die Fahrer sind aber sehr lange am grossen Kettenblatt gefahren, bei nicht ganz 6% Steigung im Mittel nicht wirklich ein Wunder. Erst oben wurde es interessant. Was mich freut: alles noch nah zusammen, auch der Pechvogel des Tages Sammy Sanchez hat den Anschluss wiederherstellen können nach seiner Panne. Wäre schade gewesen für den Olympiasieger nach seinem tollen Zeitfahren gestern.

Samstag, 5. September 2009

Fast wie Urlaub!

Etwas ungewöhnlich ist der Name des holländischen Reiseveranstalters. Vacansoleil. Hätt ich irgendwo zwischen Spanien und Frankreich angesiedelt. Holländisch sollte doch so klingen: Hollandse vacantse een de sun... oder ähnlich. Wie im Urlaub wird es gestern dann beim Team des Tagessiegers zugegangen sein. Underdog Borut Bozic hat die gesamte Sprintelite von Bennati bis Greipel düpiert und sich den Tagessieg geschnappt und damit wahrscheinlich das Jahreshighlight für die Mannschaft gesetzt.

Heute geht´s für die Männer die sich Hoffnungen aufs Gesamtklassement erstmals richtig zur Sache. Zeitfahren in Valencia. Stark einzuschätzen ist Ivan Basso, wenn denn die Form tatsächlich so gut ist wie er behauptet. Auch Cadel Evans wird probieren Valverde, Sanchez & Co einen ordentlichen Rückstand aufzubrennnen.

Freitag, 4. September 2009

Ganz dick da, der Goldene

Es ist für mich immer sowas wie ein Horrorszenario wenn die schweren Fahrer das Führungstrikot bei einer Rundfahrt tragen. Und jetzt ist es soweit. Andre Greipel hat dank der Zeitbonifikationen das Goldene übernommen. Wobei er es sich schon verdient hat, seine bisherige Saison ist tadellos verlaufen und im Sprint gibt es momentan nicht viele die ihn schlagen können. Trotzdem: her mit den Bergen, Zeit wirds!

Dienstag, 1. September 2009

Selber Schuld!

Spanien, Land von Onkel Dittmeyer´s Apfelsinen? Warum? Weil dort die Sonne die meiste Zeit vom Himmel lacht. Sprich, ein Paradies für Radsportler. Holland / Belgien, Länder in denen der Tourismusbär nicht steppen wird, niemals nicht. Warum? Landschaftlich reizlose Zone bei windigem Schmuddelwetter. Kann mir nun jemand erklären warum die Vuelte Espana gerade in diese Region ausweicht? Südfrankreich würde ich mir ja noch einreden lassen, aber das? Dass auf den Kopfsteinpflastern und engen Strassen die Sturzgefahr höher ist, sollte den Organisatoren nicht neu sein. Mit Mosquera hat´s gestern auch einen Favoriten für das Gesamtklassement erwischt. Horner musste die Vuelta aufgeben. Schade vor allem um seinen Blog!

Liege

Nach einem weiteren Sprintfinale auf topfebener Strecke steht heute eine Etappe mit Sägeblattprofil am Programm. Abstände im Gesamtklassement wirds keine bedeutenden geben, die Favoriten werden aber auf den 224 hügeligen Kilometern gut daran tun sich im Vorderfeld aufzuhalten um Windkanten und Stürze zu vermeiden. Gewinnen kann man auf so einer Etappe nix, verlieren viel.

Anfahrerkiwi George Henderson hätte gestern eigentlich den Sprint für Andre Greipel anziehen sollen, irgendwie hat die ganze Sache dann aber nicht wie geplant hingehaut. Irgendwie bezeichnend für die Saison des Sprinterteams Columbia: auch wenns mal nicht hinhaut, zum Etappensieg langts allemal.

Einen weiteren netten Vuelta Blog habe ich entdeckt. Chris Horners Posts sind wirklich lesenswert