Dienstag, 27. Januar 2009

Arme Bänker

Team Rabobank hat für die kommende Saison einen Strafenkatalog für diverse Verfehlungen seiner Fahrer eingeführt. Zu spät kommen bei Meetings, Fahren ohne Helm, nicht authorisierte Interviews, das Verpassen von Flügen, das alles wird in Zukunft bestraft. Die Fahrer haben sich nun an die UCI gewandt die dieser Willkür des Arbeitgebers Einhalt gebieten soll. Die Höhe der Strafen scheint drakonisch. Bis zu 5000 € für zu spät kommen ist doch übertrieben. Interessant wirds erst beim zweiten Hinschauen: die Höhe der Strafe hängt vom Gehalt des Fahrers ab. Die wirklich hohen Strafen kommen erst ab 350.000 € Jahreseinkommen zu tragen. Ausserdem: der Strafenkatalog umfasst meiner Meinung nach lediglich Dinge die sich auch wirklich für einen Profi nicht gehören. Es gehört nun mal zum Beruf Profiradsportler dazu, ein Vorbild für andere zu sein wenn man sich für sein Team in der Öffentlichkeit präsentiert. Das Verweigern des Helmtragens ist nicht wirklich vorbildlich. Es sind auch Punkte die im normalen Berufsleben nicht durchgehen. Komme ich dauerhaft zu spät, werde ich irgendwann Ärger bekommen. Äussere ich mich nach aussen hin negativ über mein Unternehmen - Ärger. Es kostet mich vielleicht keine 5000 €, ich verdiene aber auch nicht 350.000. Zuletzt kommen von Fahrerseite noch Bedenken ob denn auch wirklich alle gleich behandelt werden. Wird der dreifache Weltmeister Oscar Freire auch zur Strafe verdonnert wenn er ohne Helm unterwegs ist? Ungerecht scheint die Welt - aber eben auch nicht auf das Profidasein limitiert. Oder ist es in Eurem Büro so dass sich Cheffe vor Euch rechtfertigt wenn er mal eine Kleinigkeit vergisst? ;-)

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