Dienstag, 27. Januar 2009

Ein argentinisches Märchen

Märchen sind immer schön zu lesen. Märchen mit einem Happy End noch viel schöner. Und Märchen mit Happy End aus einer romantischen, italienischen Feder geschrieben sind wohl das allerschönste, wie ein Artikel der Gazzetta dello Sport über Alfredo Lucero, den Sieger der Tour de San Luis, beweist. Man höre: der 28jährige Argentinier ist kein Radprofi sondern verdient sich seine Brötchen als Bauer gemeinsam mit seinem Vater. Er hat kein Team sondern wird für die Rennen in Südamerika mal von der einen, mal von der anderen Mannschaft gescoutet. Auch die Ausrüstung wird ihm nicht gesponsort, Alfredo muss sie aus eigener Tasche berappen. So ist sein Rad ein Pinarello Paris Aluminiumrenner mit Ultegrabestückung. Das edle Teil hat er vor 8 Jahren gebraucht gekauft, der Hinterbau wurde von ihm persönlich nach einem Bruch zusammengeflickt. Als Fausto Pinarello diese schreiende Ungerechtigkeit zu Ohren kommt, schickt er dem jungen Mann natürlich umgehend ein neues Rad. Und Ivan Basso schenkt ihm seine Sonnenbrille. Wenn jetzt noch ein warmherziges, europäisches Team ankommt um Alfredo Lucero einen Profivertrag anzubieten, es wäre wohl das sahnegehäubte Ä-Strichlein des Wortes Märchen.

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